Duell der Formate – RAW(DNG), JPG(HEIC), TIFF & PNG

Apr 03,2021 PM 14:56

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Das richtige Format - wann und warum ist welches bildformat am besten geeignet?



Bei den verschiedenen Bildformaten verliert man schnell den Überblick. Das eine Format ist nicht unbedingt besser als das andere. Es kommt auf viele Faktoren an: Farbtiefe, Transparenz, Skalierbarkeit, Dateigröße, Komprimierung. Wir betrachten verschiedene Dateiformate für Pixelgrafiken.

JPG(HEIC), PNG, TIFF oder RAW: Welche sind die wichtigsten Dateiformate für Fotos und welcher Dateityp eignet sich wann am besten?

Wir zeigen Dir in diesem Artikel, wie Du die verschiedenen Dateitypen von Fotos richtig einsetzt und dabei alle Möglichkeiten der Bildbearbeitung perfekt ausnutzt.

Jedes Dateiformat hat seine Stärken und Schwächen, es hängt vom Einsatz ab, welches sich am besten eignet: JPG verbraucht zum Beispiel sehr wenig Speicherplatz, erlaubt aber keine Montage-Ebenen. TIFF und PSD lassen sich vielseitiger nutzen als JPG, kosten aber auch mehr Speicherplatz. RAW- und PNG-Dateien sichern die Originalqualität des Kamerasensors und bieten darum die beste Bildqualität.

JPG(HEIC), PNG, TIFF oder RAW: Welche sind die wichtigsten Dateiformate für Fotos und welcher Dateityp eignet sich wann am besten? Nur Raw ist das einzige wahre und richtige Dateiformat in der Fotografie. Doch das stimmt nicht! Jedes Format hat seine Vor- und Nachteile.

Wir zeigen Dir in diesem Artikel, wie Du die verschiedenen Dateitypen von Fotos richtig einsetzt und dabei alle Möglichkeiten der Bildbearbeitung perfekt ausnutzt.

Und nach diesen und deiner Fotografie solltest du dich richten. Jedes Dateiformat hat seine Daseinsberechtigung und diese wirst du nun erfahren. Daher möchte ich direkt mit Raw anfangen.


RAW(DNG)

Oft wird in Foren, Social Media oder sonst wo im Internet nach dem richtigen Dateiformat gefragt. Die Antwort ist meistens immer die gleiche: RAW.

Raw bedeutet im Deutschen Roh. Dieses Dateiformat ist somit die Rohdatei deines Bildes. Sie wird auch gerne „digitales Negativ“ genannt. Viele Fotografen fotografieren im Raw-Format, da dieses Dateiformat die meisten Informationen beinhaltet. Bilder im Raw-Format müssen nachträglich am PC bearbeitet werden. Das Bild wird auf der SD-Karte so gespeichert, wie der Sensor es aufnimmt. Diese Informationen werden noch nicht interpretiert. Das bedeutet, dass das Bild nicht (wie beim JPG) automatisch optimiert wird. Zudem brauchen Raw-Dateien mehr Speicherplatz als JPGs.

Das Dateiformat, das RAW-Informationen enthält, die direkt aus der Matrix semiprofessioneller und professioneller Kameras stammen. RAW-Dateien der Kamerahersteller - Je nach Kamerahersteller haben RAW- Bilddateien Endungen wie .cr2, cr3, .nef, .orf, .raf oder .arw.

Diese Dateien werden nicht vom Kameraprozessor verarbeitet und enthalten das gesamte Filmmaterial in einem "RAW"-Format. Die Größe solcher Dateien kann 25 MB überschreiten.

Gewaltiger Vorteil: RAWs liefern die fast unverfälschte Bildqualität des Kamerasensors. Darum heißen sie auch „digitales Negativ".

TIPP:  DNG als Universal-RAW-Format

Fast jede moderne Kamera speichert Bilder in einer neuen Variante des RAW-Formats, das ältere Programme oft nicht öffnen können.

Der Ausweg: Verwandele am PC die RAWs verlustfrei in Adobes DNG-Format, eine Art universelles RAW-Format mit gleicher Qualität.

Diese Umwandlung funktioniert zum Beispiel in Photoshop, Lightroom oder Adobes kostenlosem „Digital Negativ Converter“. Die „Konvertierung“ in DNG ist lästig, doch die meisten Kameras schreiben DNG nicht direkt. Nur RAW-taugliche Handys fotografieren gleich im DNG-Dateiformat, meist entsteht parallel dazu ein JPEG. DNGs lassen sich deutlich besser korrigieren als JPEGs. Die DNG-Bilder aus der großen Kamera kann Dein Handy leichter bearbeiten als andere RAW-Formate.

Vorteile

- Vollständige Bilddaten;

- In der Bildbearbeitung kann sehr viel heraus geholt werden;

- Ganz leicht können im Nachhinein der Weißabgleich, die Belichtung und andere Werte angepasst werden ohne, dass das Bild darunter leidet;

- Umfangreiche Möglichkeiten der Bildbearbeitung;

- Korrektur von Belichtung und Weißabgleich nach der Aufnahme;

- Farbkorrektur nach der Aufnahme.

Nachteile

- Das Raw-Format benötigt am meisten Speicherplatz;

- Die Bilder müssen nachträglich geschärft beziehungsweise bearbeitet und gewandelt werden;

- Nicht jedes Gerät kann Raws darstellen.


TIFF und PSD

Das TIF-Format („Tagged Image File Format") ist dem Raw-Format ähnlich, jedoch nicht das Gleiche. Diese Dateien sind komprimierter und dennoch weniger komprimiert als JPGs. Möchtest du bearbeitet Bilder speichern, sie jedoch nicht in ein JPG komprimieren, bietet sich das TIF-Format an.

PSD bedeutet Photoshopdatei. Dieses Format kannst du nach der Bildbearbeitung in Photoshop anwählen. Die Datei beinhaltet alle Ebenen deiner Bildbearbeitung in Photoshop. Du kannst somit alle Schritte rückgängig machen oder Ebenen anpassen und neu bearbeiten. Die Bildbearbeitung wird nicht komprimiert. Die Bildbearbeitung kann im Einzelnen ohne Verlust gespeichert und nachträglich verändert werden. Allerdings kann dieses Format nur in Photoshop angezeigt werden.

TIPP: Die Dateiformate TIFF und PSD

Dateien mit den Endungen .tif, .tiff oder .psd sind die Tausendsassas der Bildbearbeitung: Sie speichern alle Besonderheiten: zusätzliche Montageebenen, Korrekturebenen, extrahohe Farbtiefe. Damit eignen sich TIFF und PSD ideal zur laufenden Bildbearbeitung. Zudem speichern sie völlig verlustfrei, brauchen aber auch deutlich mehr Speicherplatz.

Zwar schlägt Photoshop das eigene PSD-Dateiformat vor aber wir empfehlen dennoch TIFF, da es sich leichter in anderen Programmen anzeigen lässt und Platz spart.

Vorteile

- Dem Raw-Format sehr ähnlich;

- Komprimiert die Bildbearbeitung geringer als das JPG-Format;

- Bilder werden komprimiert und in eine 256-Farben-Sprache übersetzt;

- Unterstützt die Fotokomprimierung mit bester Qualität;

- Bilder werden mit hervorragender Farbwiedergabe gespeichert;

- Geeignet für alle Programme zur Bearbeitung.

Nachteile

- Wird selten als Endprodukt genutzt;

- Verliert nach mehrfachem bearbeiten und komprimieren an Qualität.



JPG(JPEG)

Bilddateien mit der Endung „.jpg" oder „.jpeg" haben prächtige Eigenschaften: Sie lassen sich überall anzeigen – auf Computern, Handys, Webseiten oder Fernsehern. Außerdem sparen JPEG-Dateien dank ihrer nicht verlustfreien Komprimierung viel Speicherplatz: Kleinste Farbverschiebungen sichern die Programme gar nicht erst. Richtig angewendet, fällt diese Manipulation nicht auf. Nachteile gibt es bei JPEG-Fotos auch: Der Dateityp erlaubt nur 8-Bit-Farbtiefe statt der höherwertigen 16 Bit und Montageebenen unabhängig vom Grundbild verweigert dieser Dateityp auch. Damit eignet sich JPEG sehr gut zum Archivieren fertiger Bilder, aber weniger gut für laufendes Zwischenspeichern bei der Fotoretusche.

Das JPG/JPEG-Dateiformat ist das gängigstes und beliebteste Dateiformat. Meistens sind die digitalen Kameras automatisch so eingestellt, dass sie JPGs aufnehmen und abspeichern. JPGs sind auf dein meisten Geräten darstellbar. Sie beanspruchen weniger Speicherkapazität. JPGs sind bereits von deiner Kamera optimierte Bilder. Dieses Dateiformat beinhaltet somit weniger Bildinformationen, als das RAW-Dateiformat. Dies macht sich besonders in der Bildbearbeitung bemerkbar.

Speichere Deine JPEG-Dateien generell mit der Option „Grundlinie Standard", also nicht mit „Optimiert" oder „Progressiv". So kann man die Bilder mühelos überall anzeigen.

TIPP:  Unterschied zwischen JPEG und JPG?

Der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Formaten liegt in dem Buchstaben "e". Und das war's. In der Praxis, bei der Arbeit, gibt es keinen Unterschied zwischen ihnen. Diese beiden Bildformate sind genau dasselbe. Aber hier kann eine zweite Frage auftauchen, warum kommen zwei Dateierweiterungen aus dem gleichen Format?

Eigentlich ist es ganz einfach. Es ist so, dass man in alten Betriebssystemen eine Dateiendung, die aus mehr als drei Zeichen besteht, nicht angeben konnte. Dies führte dazu, dass die JPEG-Formate nur auf JPG reduziert wurden. In den Versionen der Betriebssysteme kann die Erweiterung vier, fünf und sogar mehr Symbole enthalten. Deshalb entschied man sich, den Buchstaben "e" an die Bilder zurückzugeben und der Name "JPEG" wurde weit verbreitet. Die Tradition, den dreibuchstabigen Namen des Formats festzuhalten, gibt es aber immer noch, so dass man auch in neuen Betriebssystemen auf das Bildformat JPG treffen kann. Wenn Sie die Dateierweiterung des JPG in JPEG ändern möchten, ist das für Sie ganz einfach, Sie müssen nur den Buchstaben "e" hinzufügen und schon sind Sie fertig.

Vorteile

- benötigt weniger Speicherplatz und ist somit für Reihenaufnahmen besser geeignet;

- die Kamera optmimiert bereits die Bilder, keine nachträgliche Bildbearbeitung nötig.

Nachteile

- Die Bildinformationen sind bereits komprimiert;

- Einschränkungen in der nachträglichen Bildbearbeitung;

- Stellt transparente Flächen weiß dar;

- Wird in Social Media weiter komprimiert.

HEIC

Was für ein Dateiformat ist HEIC?

Seit 2017 verwendet Apple auf seinen iPhones statt JPEG das neue Dateiformat HEIC (auch HEIF). HEIC komprimiert die Bilder wie JPEG mit etwas Qualitätsverlust, zeigt aber bei gleicher Dateigröße eventuell etwas mehr Detailreichtum. Der Unterschied beeindruckt nicht.

HEIC-Dateien können auch Filme, 3D-Bilder oder andere Spezialitäten enthalten.

Neueste Versionen von Windows 10, Photoshop und GIMP öffnen das HEIC-Format ebenfalls. Andere Programme außerhalb der Apple-Welt zeigen HEIC-Dateien eventuell nicht an.

PNG

PNG ist dem JPG-Dateiformat sehr ähnlich. Einen entscheidenden Unterschied gibt es jedoch. PNGs stellen transparente Bilder tatsächlich transparent dar. JPGs stellen transparente Flächen weiß dar. Es macht somit Sinn, freigestellte Objekte im PNG-Format zu speichern.

Vorteile

- Stellt transparente Flächen transparent dar;

- Wird in Social Media nicht weiter komprimiert.


Wie ich die Dateiformate nutze:

Jedes Dateiformat hat seine Stärken und Schwächen, es hängt vom Einsatz ab, welches sich am besten eignet: JPG verbraucht zum Beispiel sehr wenig Speicherplatz, erlaubt aber keine Montage-Ebenen. TIFF und PSD lassen sich vielseitiger nutzen als JPG, kosten aber auch mehr Speicherplatz. RAW- und DNG-Dateien sichern die Originalqualität des Kamerasensors und bieten darum die beste Bildqualität.

Ich fotografiere meist im Raw-Format. Habe ich meine Aufnahme beendet, speichere ich meine Bilder auf meiner Festplatte und importiere sie in Lightroom. Dort passe ich die Schärfe, den Weißabgleich und die Belichtung an. Möchte ich sie nun zwischenspeichern, wähle ich das TIF-Format aus. Danach ziehe ich das ganze in Photoshop. Arbeite ich hier in mehrere Ebenen, speicher ich mir die PSD-Datei für nachträgliche Anpassungen ab. Um die Bilder im Netzt zu teilen wähle ich entweder das Dateiformat JPG oder PNG. Wobei ich mittlerweile hauptsächlich PNG nutze.

Wirklich wichtig sind jedoch nur JPG, DNG, TIFF, PSD und die RAW-Formate der Kamerahersteller. Ein Bild kann also „Beispiel.jpg" oder „Test.dng" heißen. Auf sämtliche andere Formate wie PNG, BMP, PCX und so weiter verzichtest Du am besten. Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop arbeiten mit den unterschiedlichsten Dateitypen.

TIPP: Möchtest Du den Dateityp wechseln, nehme im Photoshop-Hauptprogramm und in vielen anderen Programmen den Befehl „Datei/Speichern unter" und öffne das „Dateityp"- Klappmenü. Im Photoshop-RAW-Dialog klickst Du unten links auf „Bild(er) speichern". Dort kannst Du auch ganze Bildserien am Stück in andere Dateiformate umrechnen, ebenso mit dem Lightroom-Befehl „Datei/Exportieren".

Welches Dateiformat du nutzen solltest, hängt ganz davon ab, wie und was du fotografierst.



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